MOTOURISMO Scouts Adventures (5)

Kurven, Sonne und Paella

Sonnige Asphaltkurven in Südspanien: Müssen wir mehr sagen? Dieses Mal fährt MOTOURISMO Scout Lennart mit einem geheimnisvollen, neuen Motorrad eine Tour in Andalusien mit.

Nachdem wir eine siebentägige Offroad-Expedition in Portugal hinter uns gebracht hatten, fanden wir uns in Südspanien wieder und hatten ein neues Ziel: eine Motorradtour in Andalusien. Leider konnte Egle diese Tour nicht mitfahren (danke, COVID), aber Lennart war bereit für das Abenteuer – nur hatte die treue KLR 650 in Portugal einiges abbekommen, und da wir wussten, dass die Andalusien-Tour nur aus Asphalt und vielem Kilometern bestehen würde, war uns klar, dass die KLR einfach nicht ideal war.

Keine Sorge: Obwohl die Andalusien-Tour für Fahrer mit eigenen Motorrädern gedacht war, fanden wir einen Verleih. Lennarts mysteriöses Motorrad entpuppte sich als eine glänzende Triumph Tiger 1200 mit beheizbarem Sitz, verstellbarer Windschutzscheibe und so vielen Funktionen und Gadgets, dass Lennart sich wie an Bord eines Flugzeugs fühlte.

Neben dem neuen Motorrad gab es eine weitere willkommene Überraschung: Michael Carlin, der Mitbegründer von MOTOURISMO, wollte an der Tour teilnehmen. Ob du es glaubst oder nicht, wir hatten uns die beiden MOTOURISMO-Masterminds noch nie im wirklichen Leben getroffen, also war das die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Lennart und Michael machten sich auf den Weg, um zu sehen, was es mit Motorradtouren in Andalusien auf sich hat.

Motorradfahren in Südspanien

Jede Tour hat ihren eigenen Aufbau und ihre eigene Atmosphäre, und dieses Mal wussten wir, dass die Fahrer sich bereits von anderen Abenteuern kannten. Und: Sie hatten alle ihre eigenen Motorräder dabei – trotz der langen Anreise aus Deutschland

Das ist das Besondere an dieser Expedition: Sie beinhaltet nicht nur die Flüge nach Andalusien, sondern auch den Transport der Motorräder der Teilnehmer in die Tourregion! So waren alle schon darauf eingestimmt, wie die Fahrt verlaufen würde: sportlich.

Nicht sportlich im Sinne von Fußrastenschleifen, aber munter genug, um Lennart das Gefühl zu geben, dass die Tiger eine ausgezeichnete Wahl war: Rund 300 Kilometer am Tag auf sehr kurvenreichen andalusischen Straßen hinter erfahrenen Fahrern dranzubleiben, wäre auf der KLR sehr viel kritischer gewesen. Die Reiseleiter André und Anna hatten eine Tour mit so vielen Kurven und so glattem Asphalt geplant, dass eine Enduro auch wirklich nicht gepasst hätte.

Vom ersten Tag an war klar, dass es sich um eine Tour handelte, bei der es darum ging, das Maximum an Motorradspaß aus den andalusischen Hinterlandstraßen herauszuholen. Sich in die Kurven zu legen und die ständig wechselnden Landschaften von den Bergen bis zum Meer zu genießen, war das Hauptgericht auf der Speisekarte, und Lennart musste Michaels Hilfe in Anspruch nehmen, um das alles zu dokumentieren: Bei den langen Tagesetappen und dem schnellen Tempo ging es bei dieser Tour wirklich nur um das Fahren.

Neue Freundschaften und ein Drohnen-Unfall

Als MOTOURISMO-Scouts, die Motorradtouren rund um die Welt verfolgen und filmen, sind wir immer neugierig darauf, unsere Mitfahrer kennenzulernen. Manchmal sind es Enduro-Fahrer, manchmal eine bunte Truppe von Harley-Fahrern; dieses Mal ging es um Reise-Enduros und alte Freunde. Die meisten Fahrer auf der Tour waren Kameraden aus ihrer Heimat, und andere passten mit ihren eigenen Geschichten von Motorradabenteuern in Europa und darüber hinaus genau ins Bild.

Egal, ob sich die Fahrer untereinander schon kennen oder nicht, spätestens am zweiten Tag findet sich die Gruppe meistens und ein gewisser Rhythmus stellt sich ein. Das war auch bei der Andalusien-Motorradtour der Fall: Aufstehen, ein leckeres spanisches Frühstück genießen, auf die Motorräder springen, mit dem Gashebel spielen und die Kurven genießen.

Aber mit einer so eingespielten und schnellen Gruppe musste man beim Filmen dieser Tour schon die eine oder andere eine Extrameile hinlegen – manchmal sogar im wahren Wortsinn. An einem windigen Tag war Lennart mit der Drohne zu einer Notlandung in einem felsigen Abhang gezwungen, um dann zusammen mit Michael hinunter zu klettern und die wertvolle Kamera zu bergen und zu hoffen, dass sie nicht kaputt war. Die Drohne wurde wohlbehalten gefunden und geborgen. Aber sie war unter (!) einem Stein gelandet. Wie das möglich gewesen sein kann, wissen wir bis heute nicht.

Vom Meer zum Gipfel

Im weiteren Verlauf der Tour wurde deutlich, dass André und Anna eine Route mit einer unglaublichen landschaftlichen Vielfalt entworfen hatten. Von Bergpässen bis hin zu atemberaubenden Küstenstraßen – Andalusien ist wahrscheinlich eine der landschaftlich reizvollsten Gegenden Spaniens. Hier kann man am selben Tag über sanfte Hügel fahren, einen Bergpass erklimmen und auf Straßen entlang gleiten, die sich locker am Meer entlang schlängeln. Keine Route gleicht der anderen, und keine Straße ist gerade. Mit anderen Worten: Es ist der Traum eines jeden Motorradfahrers.

Abgesehen von einer coolen Crew, fantastischen Straßen und einer atemberaubenden Landschaft kann man nicht über Andalusien sprechen, ohne das Essen zu erwähnen. Die Fahrer machten in einer Reihe von Hotels Station – die meisten davon waren recht luxuriös – und konnten lokale Köstlichkeiten wie eine riesige Paella probieren.

Für Lennart fühlte es sich an, als wäre die Tournee viel zu schnell vorbei gewesen, und er gibt zu, dass er den Tiger nur ungern wieder zurück gegeben hat.

Motorradfahren in Andalusien auf glatten Asphaltstraßen in Gesellschaft Gleichgesinnter ist wie Urlaub auf zwei Rädern mit traumhaften Aussichten. Wenn du also mit dem Gedanken spielst, es selbst einmal auszuprobieren, hier ein paar Tipps:

Für wen ist die Andalusien-Motorradtour geeignet?

Diese Tour ist für Leute gedacht, die gerne mit dem eigenen Motorrad unterwegs sind – in diesem Fall auch mit dem Motorradtransport aus Deutschland und den angrenzenden Ländern (obwohl auch Mietmotorräder zur Verfügung stehen) – und die gerne längere Strecken auf kurvenreichen asphaltierten Straßen zurücklegen. Die Tour ist nichts für Anfänger, aber Fahrer mit mittlerem Niveau und Erfahrung sollten sich hier wohlfühlen und Andalusien in einem angenehmen Tempo erkunden.

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